Hallo Ihr Lieben,

nun sind wir offiziell auf Galapagos angekommen in der kleinen Hauptstadt Puerto Moreno auf  Isla Cristobal und duerfen an Land gehen!

Auf San Cristobal leben etwa 7000 Menschen, vor 20 Jahren waren es 2000. So viele hatten wir nicht erwartet. Auch gibt es Hunde und Katzen, die immer wieder verwildern und den unter Naturschutz stehenden Tieren grossen Schaden zufuegen. Es ist frustierend. Werden die Tiere bald nur noch in Aufzuchtstationen in den Parks leben? Wir waren auf San Cristobal in solch einem Nationalpark fuer die grossen Land-Schildkroeten mit Aufzuchtstation. Er ist Zoo-aehnlich.

An unserem Ankerplatz tummeln sich die Wasser-Schildkroeten,  Robben und Seeloewen.  Mit einem Wassertaxi (50 Cent) fahren wir an Land, vorbei an fetten Seeloewen, die sich in Beibooten oder auf kleinen Fischerbooten in der Sonne aalen. Einige Fischer haben Stacheldraht um die Boot-Reelings gezogen, nicht gerade tierfreundlich! Ein Netz haette es auch getan. Die Robben spielen und toben im Wasser. Am Strand liegen viele Seeloewenmuetter mit ihren kleinen Babys und irgendwo tront der Bulle, der aufpasst, dass wir auf Abstand bleiben. In den schwarzen Felsen turnen Urviehcher von Land- und Wasserleguanen rum und in der Luft kreisen Fregattvoegel mit ihren roten Dudelsaecken unterm Schnabel, Pelikane, Blau- und Rotfuss-Toelpel und Seeschwalben. Ein paar Schritte davon ist Stadt- oder Dorfleben mit vielen Laeden, Bars, Restaurants und einem WASCHSALON. Der Waschsalon laesst unsere Herzen hoeher schlagen. Seit Cartagena/Kolumbien habe ich davon getraeumt. Drei Saecke voll schleppen wir hin und bekommen bluetendweisse Klamotten zurueck. Ein Besuch im Museum darf auch nicht fehlen und anschliessend geht es mit der LOMA-Crew zum Schwimmen. Silvia springt mutig ins kalte Wasser und laesst sich von einer kleinen Robbe zeigen, wie man taucht und toter Mann spielt. Wir anderen haengen nur die Fuesse rein, es ist uns zu kalt. Auf dem Rueckweg treffen wir auf eine Gruppe von deutschen Urlaubern. Sie huepfen in 14 Tagen von Insel zu Insel mit einem Fuehrer. Scheint ein teures Vergnuegen zu sein, aber man lernt so wohl sehr effizient alles in kurzer Zeit kennen. Auch wir muessen ganz schoen Geld hier lassen und staendig aufpassen, dass man uns nicht ueber's Ohr haut. Schlimm ist dabei nur, dass die "Kassierer" (Beamte und sogenannte Seefahrt-Agenten) Preise nehmen, wie sie gerade lustig sind. Der eine zahlt 300 Dollar, wofuer der andere nur 125 Dollar zahlt wie wir, um dann festzustellen, dass wir eigentlich nichts haetten zahlen muessen und der Transocean-Stuetzpunktleiter das Geld nur in seine eigene Tasche gesteckt hat. Alles in allem laesst man zwischen 500 und 800 Dollar an Gebuehren (wenn man es denn so nennen kann) hier. Wir haben bisher Glueck und sind an die 300 Dollar losgeworden, aber noch liegt der Besuch von Isla Floreana und Isla Isabella vor uns. Vielleicht gilt dort ja nicht der Spruch: "Komm'se ran, komm'se ran, hier werden sie genauso beschissen wie nebenan." Tja, so ist es im letzten Paradies, nicht gerade das, was wir uns so vorgestellt haben. Aber wir sind ja gerade erst angekommen und freuen uns bereits auf die kleine Insel Floreana. Vielleicht gehen die dort auch besser mit den Tieren um und ziehen keinen Stacheldraht um die Boote. Auch Elektroschocker werden an der Hafenmole gegen die Seeloewen eingesetzt, um Touristen  zu schuetzen.  Ich kann darueber so richtig sauer werden, denn diese Insel ist jetzt offensichtlich eher fuer die Menschen als fuer die Tiere da.

Adios Amigos!