Hallo Freunde,

wir verlassen San Cristobal und ziehen weiter. Auf der Fahrt ueber Nacht nach Floreana haben wir totale Flaute. Im Morgengrauen bei leichtem Fruehnebel und oelig glattem Wasser begleiten uns wieder Delphine und zeigen ihre Kuenste. Im Kielwasser taucht ein etwa 12 m grosser Wal auf und blaest sein Wasser in die Luft. Es sieht gigantisch aus, wie dieser riesige Fisch sich im Wasser waelzt. Und dann taucht noch ein zweiter auf. Blaufusstoelpel rennen zum Start aus dem Wasser ueber die Wasseroberflaeche. Putzig. Wie bei "Bernhard und Bianca". Das ist Galapagos fuer uns mit all seinen schoenen Tieren. Im dichten Nebel kommen wir auf Floreana an und sehen nur die Brandung am Riff und kein Ufer. Gut, dass es Radar und Kartenplotter gibt, so tasten wir uns vor durch die graue Wand  und lassen in der Black Beach Bay den Anker fallen. 

Als sich der dicke  Nebel gegen Mittag lichtet, wird die schoene Kueste von Floreana sichtbar. Klippen, schwarzer Strand, gruene Vulkanhuegel. TRUANT das einzige Schiff.  Bei der Capitaneria muessen wir nichts zahlen und duerfen ein paar Tage bleiben. Auf der Insel leben 200 Einwohner.  Am Strand kommen wir an einem kleinen Hotel vorbei. An der Eingangstuer, die mit "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" ueberschrieben ist stehen Rolf und Inge Wittmer sowie Inges Tochter Erika.  Die inzwischen verstorbenen Eltern Heinz und Margret Wittmer, waren deutsche Auswanderer, die sich 1932 hier anfangs in einer Hoehle niedergelassen hatten. Sehr nette und gastfreundliche Familie in zweiter und dritter Generation.  Heute gab es eine Rundfahrt zu den Landschildkroeten und zur einzigen Wasserquelle der Insel. Aus der Quelle troepfelt es nur und damit werden die Leute ca. 200 Einwohner hier versorgt. Nie gibt es genug Wasser! Wie gut, dass wir unseren Wassermacher an Bord haben. Gelbe Darwin-Finken umschwirren unsere Koepfe. In der Naehe sind auch die Piratenhoehlen und wir entdecken die Hoehle, in der Klein-Rolf  Wittmer 1932 geboren wurde. Wir lassen uns von der Familie Wittmer verwoehnen. Kaffee und frisches Obst gibt es immer gratis und abends zaubern uns Inge und Erika ein Menu, so dass wir mit dicken Baeuchen nach Hause ziehen. Ein paar Wanderungen zu den Tieren und zum Friedhof, auf dem Heinz und Margret Wittmer liegen und noch eine Schnorchelfahrt zu einer winzigen Kraterinsel stehen auf dem Programm. LOMAs kommen die Tage auch nach hier mit Besuch aus der Schweiz (Uli bekommt Tabak!!!) und da werden wir  unsere Wanderstiefel anziehen und die Insel umkrempeln. Diese Insel fesselt mich derart, dass ich bleiben koennte. Ist mir bisher noch nicht passiert. Familie Wittmer hat uns angeboten zu bleiben. Arbeit gaebe es genug und fuer Bett und Verpflegung sei gesorgt!

Ueber das Buch von Margret Wittmer "Postlagernd Floreana" mit persoenlicher Widmung haben wir uns sehr gefreut und sind gleich angefangen zu lesen. Gibt's im Bastei-Luebbe-Verlag.

Floreana ist fuer mich Galapagos. Keine Aufzuchtstationen, alles ist noch natuerlich. Ein paar Urlauber kommen manchmal von Santa Cruz rueber, ansonsten ist Ruhe. Aber der Portkaeptn nimmt auch wieder je nach Laune Geld. LOMA musste 40 Dollar loehnen, wie immer ohne Quittung. Wir haben uns dann nicht mehr abgemeldet und sind im Morgengrauen entschwunden.

Lebwohl Floreana, du schoene!

Alles Liebe fuer Euch bis zu unserer letzten Insel