Sumatra
Strahlen
um die Wette
tun Mutter und Tochter beim Wiedersehen. Gleich nach Ankunft ist für den
Bordgast ein kleiner Erfrischungskurs in die tropische Sauna vorgesehen.
Nach kurzem Flug und kurviger Landfahrt treffen wir in Bukit Lawang ein,
einem kleinen Dorf auf Sumatra (Indonesien), an der Grenze zu Aceh.
Bukit
Lawang
Oberhalb des 2000-Seelen-Ortes brach 2003 ein Staudamm, die Welle riss 200
Opfer, viele Häuser und 5 Hängebrücken davon. Mit Erwin, der mehrere
Angehörige verloren hat und uns stolz sein Guide-Zertifikat vorzeigt,
vereinbaren wir eine 2-tägige Dschungeltour - all inclusive.
Very
basic
beginnt ein mehrstündiger Marsch über diverse dicht bewaldete Hügel ("Bukits"),
mit langen Hosen und dicken Strümpfen gegen Mückenstiche. Von oben tropfen Wald und
Schweiß, von unten kriecht der Lehm die Kleidung immer
höher. All inclusive - wie wir es uns gewünscht hatten.
Erste
Waschung
Nach kurzer Raucher- und Früchtepause zieht Erwin uns mit dem Schlauch eines
Lastwagenreifens durch den Bach ans andere Ufer. Schon sind Schuhe und Hose
wieder sauber und bereit für den nächsten lehmigen Aufstieg. Außerdem - so
Erwin - können uns nach der Waschung die hier streunenden Weissen Tiger nicht
mehr so gut riechen.
Hart
aber herzig
So geht es weiter, unser Guide läßt keine Prüfung aus. Schließlich gibt es
als Belohnung feine in Palmenblättern gereichte Reisgerichte und ein schnell gebasteltes halbtrockenes Nachtlager. Zum Frühstück gesellen sich
einige Affen dazu und nach weiteren Rutschpartien geht es in Schüben mit einer
anderen Gruppe strammer Langzeit-Globetrotter zur letzten Waschung zurück nach
Bukit Lawang. Kurzfilm
Jagdtrophäen
Also den Weissen Tiger zu sichten wollte uns Erwin von Anfang an nicht
garantieren, aber das war uns ganz recht. Die Gestreifte Kait (Moon Snake)
reichte und das Affentheater war wie auf Borneo perfekt: U. a. Gibbons, Makakas
und diebische Mutter mit Kind (siehe Maritas Bericht). Und viele schöne Fotos, die hier
keinen Platz mehr haben. Kurzfilm
Regenscheuer
"Mensch des Waldes"
Nur eins noch. Der Orang (Mensch) Utan (Wald) hat uns verblüfft. Regentropfen im nackten
Gesicht hasst er wie die Pest und fertigt sich mit wenigen Handgriffen einen
passenden Regenschirm. Da muss man erst mal drauf kommen.
Abschied
von Indonesien
Nach
Rückfahrt (etwas komfortabler als im Bild oben links) und Rückflug zu TRUANT
nach Batam kommen wir gerade noch rechtzeitig, um in der Marina die jährliche
trachtenreiche Zeremonie zur Beruhigung der Meeresgötter zu erleben. Ein
schöner endgültiger Abschied, bevor die 3er-Crew etwas
nervig einige Stunden quer über die vielbefahrene Singapore Strait schippert.
Singapur
Der Inselstaat (ca. 40x20 km) mit 4 Mio. Einwohnern (3/4 Chinesen) profitiert von seiner guten Lage als Nadelöhr und Knotenpunkt des Handels zwischen Asien und Europa. Der Bauboom ist ungebrochen, auch wenn wegen der Weltwirtschaftskrise derzeit die halbe Welt-Containerflotte vor der Haustür auf Reede liegt. Blick vom neuen 165 m hohen Riesenrad auf das City Center.
Baustelle
Keppel Bay Marina
Wegen der zentralen Lage darf TRUANT schon wieder in eine Marina, die
exklusivste Singapurs. Gleich dahinter entstehen 5 windschiefe Hochhäuser nach
dem Modell oben rechts. Kreative Architekten finden hier eine Spielwiese mit
allen Freiheitsgraden.
Stadtbilder
Von oben links: Mittagspause im Zentrum; Straßenfest in der Chinesischen
Altstadt; Markt im Indischen Viertel; Weihnachtsrummel in der Orchard Road.
Oben:
Chinesische und Indische Tempeldächer
Unten: Sado-Maso auf Chinesisch
Fröhliche
Weihnacht!
Wieder allein ohne Tochter im festlich geschmückten Boot, träumen wir von
kälteren Tagen und winken über Internet wehmütig den Kids zu. Als wir so alt
waren, lauschten wir an Heiligabend immer ergriffen dem prasselnden Ruf von
Norddeich Radio an alle Seeleute auf den Meeren. Alles ändert sich und
eigentlich doch nicht.
Malakka-Straße
Watt mutt dat mutt, die Reise geht weiter. Etwas ausserhalb der
Hauptschiffahrtsstraße der dicken Pötte, aber mitten durch die endlosen
Lichterketten der nächtlichen Fischer. Bild rechts unten: der AIS-Empfänger
(Automatisches Identifizierungs-System) zeigt Position, Kurs und Geschwindigkeit
der Großschiffe an.
Malaysia
Kuala
Lumpur
Die Hauptstadt Malaysias besuchen wir per Bus von Port Dickson aus. Blick vom
Fernsehturm; links die 452 m hohen Petronas Towers. Immobilien-Investoren
scheint es immer noch genug zu geben, aber für die Instandhaltung der Gebäude
fehlt das Geld. Wie Singapur nennt sich Malaysia "Parlamentarische
Demokratie", de-facto herrscht aber auch hier seit 50 Jahren eine Partei,
sprich ihr jeweiliger Vorsitzender.
Stadtbummel
Gern hätten wir den König gesehen, aber die Wachen sind dagegen. Ja den gibts
hier, aus alten Sultanszeiten, rotierend für 5 Jahre im Amt, aber ziemlich
unbedeutend wie unser Köhler. Im Zentrum bieten die fliegenden Stände ab
Spätnachmittag die üblichen Marken-Fakes aus China und die mobilen Garküchen
laden zum Häppchen ein.
Malakka
Berühmt und ehemals begehrt bei Chinesen, Portugiesen, Holländern und Briten
für ihre Rolle im Gewürzhandel, wurde die Stadt 2009 zum Weltkulturerbe erklärt.
Blitzartig wurde restauriert und mehrere neue Museen
zeugen nun von den alten großen Zeiten.
Hübsch
Von oben links: Maritimes Museum in Portugiesischer Karavelle; Reste des
Portugiesischen Forts von 1511; Bootstour bei Nacht; christliche Kirche in
holländischem Baustil
Langkawi
ist die letzte große Insel vor der Grenze zu Thailand und wegen der
Zollfreiheit bei schnapsfreudigen Landurlaubern wie pfeiferauchenden Seglern
gleichermaßen beliebt. Obendrauf gibt es noch einige nette Strände, gute
Restaurants, Ankerbuchten und drei Marinas.
Oben:
am Eagle Point im Inselort Kuah begrüßt der steinerne Seeadler den Besucher
Unten: die blassen Sonnenanbeter schwitzen an der Westküste oder im
Micky-Maus-Hotel
Operation
am offenen Herzen
TRUANTs Motor wird auf Langkawi fachkundig generalüberholt und kann - so die
beiden Perkins-Spezialisten - nun weitere 20 Jahre schnurren.
Heisse
durstige Zeiten
Wo den heimischen genügsamen Damen ein schattiges Mittagsplätzchen reicht,
verdrückt sich das westliche Weichei schon öfter in ein kühles Cafe,
rechtzeitig an die Seglerbar zum Sundowner und erst zum Mondschein werden die
wärmeren Gerichte in Angriff genommen, Begießen neuer Seglerfreundschaften
inklusive.
LOMA
meets TRUANT
Wie es sich für ordentliche Schweizer gehört, hängt SY LOMA (siehe Galapagos
und Marquesas Bericht) noch in Raiatea etwas hinterher, aber die Crew Wolfgang
und Silvia ist schon mal vorgeflogen, um hier auf Langkawis Zugspitze Ausschau
zu halten und eventell nächstes Jahr "blitzschnell" aufzuholen. Die
Wiedersehensfreunde ist groß, leider zu kurz.
Rund
Langkawi
Um ja nicht Muscheln anzusetzen wie einige Geranien-Segler in der RLYC Marina
(oben links), ziehen wir die ruhigen leeren Ankerbuchten vor und beobachten die
schöngezeichneten großen Seeadler, die Langkawi ihren Namen gaben.
Urlaubs-Tip für Chartersegler: Sunsail hat hier einen Stützpunkt mit guter
Fluganbindung.
Auf
ins Land des Lächelns
Vom schneeweissen Nordstrand Langkawis aus liegen schon die ersten
Thailändischen Inseln in Sichtweite - das nächste Ziel. Aber vorher kommt es mitten
in der Malakka Straße noch zu einer Begegnung der unheimlichen Art.
Darüber mehr beim nächsten mal.